Forschungsprojekte (Inselcampus)
Das Berner Reha Register
Ausgangslage |
Das Berner Rehab Registry umfasst die Daten von Patientinnen und Patienten, die zwischen Dezember 2020 bis heute eine ambulante kardiovaskuläre oder kardioonkologische Rehabilitation am Inselspital durchgeführt haben. |
Vorgehen |
Das Register beinhaltet Daten über die Diagnose und vorhandene kardiovaskuläre Risikofaktoren, sowie die während der Eintritts- und Austrittsvisite gemessenen Gesundheitsdaten. Aus diesen Gesundheitsdaten kann berechnet werden, inwiefern sich der Gesundheitsstatus, wie die kardiorespiratorische Fitness, Blutdruck, Blutfette, die Körperzusammensetzung sowie auch die mentale Gesundheit über die Rehabilitation verbessert hat. Bei Personen, die an unserem Zentrum die Jahreskontrolle absolvieren, können wir auch messen, ob die erreichten Verbesserungen langfristig aufrechterhalten werden können. Daten von Personen, die eine Einverständniserklärung zur Weiterverwendung von gesundheitsbezogenen Daten unterschrieben haben, können verschlüsselt auf für die Beantwortung von Forschungsfragen ausgewertet werden. |
Zeitraum (geplant) |
Dezember 2020 – Dezember 2030 |
Weiterführende Informationen |
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Kontakt |
PD Dr. Prisca Eser |
Optimierung der digital unterstützten Rehabilitation mit tragbaren Biosensoren
Ausgangslage |
Feedback von Biosensoren wird von Sportlerinnen und Sportlern meist rege genutzt, aber nur wenig von Patientinnen und Patienten in Rehabilitationsprogrammen. Durch die Zusammenarbeit mt betroffenen Personen soll ein Feedback-System entwickelt werden, das den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten entspricht und von diesen auch genutzt wird.
Tragbare Technologien zur Gesundheitsüberwachung (Wearables), wie z.B. Fitness-Uhren und Pulsgurte, haben sich seit den 1990er Jahren erheblich weiterentwickelt und werden hauptsächlich von jungen, gesunden Personen im Sportbereich genutzt. Trotz umfangreicher Forschung, die ihre Anwendbarkeit und Zuverlässigkeit bestätigt hat, wurden Wearables bisher nur selten für die Behandlung chronischer Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-, Lungen-, Muskel-Skelett- und Stoffwechselerkrankungen eingesetzt. Die Gründe dieser begrenzten Akzeptanz sind unklar. Weltweit nimmt die Belastung durch chronische Krankheiten aufgrund einer alternden Bevölkerung, verbesserter medizinischer Behandlungen und einem ungesunden Lebensstil zu. In der Schweiz erfordert ein Mangel an medizinischem Fachpersonal und steigende Gesundheitskosten eine Reduzierung der Kontakte zwischen Patienten und Gesundheitspersonal. Künstliche Intelligenz (KI) bietet eine vielversprechende Lösung, indem sie verschiedene Patientendaten integriert, um Prognosen zu berechnen, Behandlungsstrategien vorzuschlagen und personalisierte Lebensstilziele zu setzen, während gleichzeitig Kosten gespart werden können. |
Vorgehen |
Um die begrenzte Akzeptanz von Wearables bei Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen anzugehen, zielt unser Projekt darauf ab, die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten sowie Gesundheitsdienstleistern zu erfassen, Biofeedback-Daten in elektronische Gesundheitsakten zu integrieren, fortschrittliche Algorithmen zu entwickeln und die Daten in verständlicher Form zu präsentieren. Das Projekt umfasst die Integration von relevanten Daten in eine benutzerfreundliche Schnittstelle unter Einhaltung strenger Sicherheitsstandards und die Entwicklung von Algorithmen für massgeschneiderte Gesundheitsempfehlungen. Durch die Einbindung von Patientinnen und Patienten sowie Gesundheitsdienstleistern in die gemeinsame Gestaltung von Feedback-Mechanismen soll das System optimal an die Bedürfnisse der Benutzer angepasst werden. Das übergeordnete Ziel ist die Optimierung der Qualität von digital assistierten Rehabilitationsprogrammen. |
Zeitraum (geplant) |
Dezember 2024 – Dezember 2027 |
Förderung / Projektpartner |
CSEM mit CHF 150'000.- |
Kontakt |
PD Dr. Prisca Eser |
Methoden zur Messung der Muskelkraft zur Früherkennung von Muskelschwund
Ausgangslage |
Da es derzeit nur eine gut etablierte Muskelkraftmessung für die Griffkraft der Hand gibt, sucht diese Studie nach einer geeigneten Messmethode, die die Muskelkraft der Beine mit möglichst kleinem Messfehler bestimmen kann. Damit kann eine Veränderung in der Muskelkraft, wie z.B. eine beginnende Sarkopenie, möglichst frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Sarkopenie, der altersbedingte Verlust von Muskelmasse und -funktion, stellt ein wachsendes Gesundheitsproblem dar. Mit der steigenden Lebenserwartung und der Alterung der Bevölkerung nimmt auch die Prävalenz dieser Erkrankung zu. Sarkopenie führt zu einer verminderten Mobilität, einem erhöhten Sturzrisiko und einer Abnahme der Lebensqualität, was wiederum zu höheren Gesundheitskosten führt. Präventive Massnahmen wie regelmäßige körperliche Aktivität, eine proteinreiche Ernährung und gezieltes Krafttraining sind entscheidend, um die Auswirkungen der Sarkopenie zu mindern und die Selbstständigkeit älterer Menschen zu erhalten.
Muskelkraft wird häufig anhand der Griffkraft gemessen. Ebenfalls kann man die Muskelmasse, die sich weitgehend parallel zur Muskelkraft verhält, durch Röntgenverfahren oder Bioimpedanz (ähnlich einer Waage) gemessen werden. Funktionelle Tests, wie fünfmal so schnell wie möglich aufzustehen und wieder abzusitzen, sagen auch etwas über die Muskelkraft der Beine aus. Es gibt aber noch keine gut etablierten Kraftmessungen für die unteren Extremitäten. |
Vorgehen |
In dieser Studie messen wir die Reproduzierbarkeit von verschiedenen Messmethoden der Beinmuskelkraft. Dazu wird die Bioimpedanz benutzt, die die Muskelmasse der Beine bestimmen kann, der 5-Repetitions-Aufstehtest, eine isometrische Kraftmessung der Kniestrecker im Sitzen und ein maximaler Beinstrecktest, bei dem man mit leicht gebeugten Knien auf einer Kraftmessplatte steht und maximal die Füsse gegen die Platte drückt, wobei ein am Boden verankerter Gurt das Becken fixiert und eine Streckung der Beine verhindert. Diese Messungen dauern ca. 15 Minuten und werden bei 80 Patientinnen und Patienten jeweils dreimal innerhalb einer Woche durchgeführt. Damit kann für jede Messmethode berechnet werden, wie gross eine Veränderung sein muss, damit sie ausserhalb des Messfehlers liegt. Da man eine beginnende Sarkopenie möglichst frühzeitig erkennen möchte, ist es wichtig, eine möglichst genaue Messmethode nicht nur der oberen, sondern auch der unteren Extremitäten zur Verfügung zu haben. |
Zeitraum (geplant) |
Dezember 2024 – Dezember 2025 |
Förderung / Projektpartner |
CSEM mit CHF 150'000.- |
Kontakt |
PD Dr. Prisca Eser |